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U2 Elevation Tour

Elevation Tour 2nd leg: Europe

: Hallenstadion - Zurich, Switzerland

View all performances at Hallenstadion, Zurich, Switzerland.

(venue website)


Herzhafte Rückkehr zur Einfachheit

Nathalie Grand (published on 2001-07-25)

Source: Tagblatt

U2 machen mit ihrer «Elevation»-Tour Station in Zürich

U2 sind wieder zum altmodischen Rock'n'Roll zurückgekehrt. Völlig uncool, aber endlich wieder echt, präsentierte sich die irische Rockband bei zwei ausverkauften Konzerten im Zürcher Hallenstadion.

Es ist fast wie im Juni 1987, als U2 auf ihrer «Joshua Tree»-Tour im Basler St.-Jakob-Stadion Halt machten. Eine Stunde vor Konzertbeginn entleert sich über Zürich ein gewaltiges Gewitter. Erste Wasserlachen bilden sich um die durchnässten Schuhe enttäuschter Fans. Die 24000 Tickets für die beiden Konzerte waren innert 19 Minuten ausverkauft.
Auch vor 14 Jahren in Basel kühlte ein kräftiger Regenguss die Besucher des Open Airs ab. Schon damals verstand es Bono, die Menge um den Finger zu wickeln. «Regen mitten im Sommer. Da fühlt man sich ja gleich wie zu Hause», strahlte der charismatische Sänger mit tropfenden Haaren. Das Publikum wusste sich auf seine Weise zu bedanken. Noch Minuten nach Konzertende hielten die Fans den letzten Song aus voller Kehle am Leben. In den folgenden Jahren vertraute die Band statt auf Einfachheit und kraftvolle Songs allzu oft auf Gigantomanie und Experimente mit elektronischer Musik. Ironie als Kunstmittel, überall nur verwirrendes Drum und Dran. Mit Grauen erinnert man sich an Bonos Poser-Show als singender Mephisto mit weiss geschminktem Gesicht und rotsamtenen Teufelshörnern. Was besonders albern wirkte, wenn dazu ernsthafte Songs gespielt wurden.


Bono auf Mission

Das ist zum Glück Schnee von gestern. Nicht nur das Bühnengeschehen wurde entschlackt, auch musikalisch wirkt die Show nostalgisch. Extravagant ist einzig die herzförmige Bühne auf der sich Bono mit The Edge, der wieder filigranere Riffs und Läufe von seiner Gitarre zieht, zum Stierkampf trifft. Die Rhythmusgruppe aus Bassist Adam Clayton und Schlagzeuger Larry Mullin hämmert derweil freudig sparsam drauflos. Auf ein bisschen Message wollten U2, die einst das Prädikat der «politischsten Band der Welt» erhielten, nie verzichten. Ein wütender Bono, der sich beim G-8-Gipfel in Genua für einen Schuldenerlass für die Dritte Welt eingesetzt hatte, ruft mit erhobener Faust zum Gewaltverzicht auf. «Never take a knife», schreit der missionarische Eiferer in die Menge. Mit der Antikriegshymne «Sunday Bloody Sunday» unterstreicht er seinen Protest gegen die Ausschreitungen am Rande des Gipfels.


Neustart mit lauter B-Seiten

Nach Jahren des verzweifelten Kampfes sind die millionenschweren Rockstars jetzt anscheinend bereit, einen Platz in der zweiten Reihe einzunehmen. Sie scheren sich nicht mehr um die Konkurrenz, die es ja schon lange nicht mehr gibt. Back to basics, allerdings mit den Erfahrungen der 90er-Jahre im Rücken. Die vier irischen Weltverbesserer pfeifen auf die Moderne, verzichten weitgehend auf elektronische Spielereien und konzentrieren sich stattdessen darauf, gute Songs zu spielen. Auf dem neuen Album «All That You Can't Leave Behind», dem besten seit langem, finden sich lauter B-Seiten. Der himmlische Co-Komponist hielt sich dieses Mal wohl zurück. «Wirklich, an den besten Songs schreibt Gott mit», sagt der Sänger in «Bono und U2 in eigenen Worten». Wenn auch mit viel Pathos, U2 geben der Rockmusik ihre Schönheit zurück. Nicht mehr berauschen, sondern berühren wollen sie.

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