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U2 Vertigo Tour

Vertigo Tour 2nd leg: Europe

: Olympiastadion - Berlin, Germany

View all performances at Olympiastadion, Berlin, Germany.

(venue website)


Mehr als nur ein routinierter Flirt (German)

(published on 2005-07-08)

Source: Berliner Zeitung

U2 spielten trotz der Anschläge von London in Berlin - und 75 000 Besucher hörten ihnen zu
Nach einer Stunde war es dann doch noch so weit. Mitten hinein in die aufgekratzte Stimmung nach "Sunday, bloody Sunday", hat Bono doch noch das getan, was alle von ihm erwartet hatten. Er wurde politisch. Er widme den folgenden Song den Familien und Freunden der Opfer der Anschläge von London. Und dann sagte er: "Man darf nicht selber zum Monster werden, wenn man das Monster bekämpfen will. " Und im Publikum gingen tausende Feuerzeuge an.

Das hatte sich sich eine Stunde vorher, zu Beginn des Konzerts der irischen Rockband U2 im Olympiastadion, noch ganz anders angehört. Bandleader Bono war sichtlich guter Dinge, als er gestern Abend um 21 Uhr die Bühne betrat. Wer einen zornigen, einen versöhnlichen oder auch nur einen nachdenklichen Mann erwartet hatte, wurde zu Beginn enttäuscht. Kein Wort zunächst zu den Anschlägen in London. Kein Wort zum G-8-Gipfel in Schottland, wo der politisch engagierte Musiker noch am Vortag für mehr Unterstützung für Afrika geworben hatte. Stattdessen flirtete er erst routiniert mit dem Berliner Publikum ("Sexy People, sexy City").

Für Leute wie Martin Schroppa war die Sache schon vorher klar gewesen. Der Berliner war gekommen, um U2 zu hören. Dieses Vergnügen wollte er sich von den Anschlägen nicht verderben lassen. Ein mulmiges Gefühl blieb zwar, aber: "Man verdrängt die Gedanken an die Anschläge erstmal." Betroffener zeigte sich Christiane, eine andere Konzertbesucherin aus Berlin: "Mir geht's total beschissen, zwei Freundinnen wohnen in der Gegend von London, wo die Bomben hochgegangen sind." Erst als sie sicher war, dass ihnen nichts passiert war, hatte sich Christiane auf den Weg zum Stadion gemacht.

Dass dieses ein besonderes Konzert werden würde, hatten zuvor auch die Polizisten und Sicherheitsleute bestätigt. "Wir wurden im Laufe des Tages nochmal angewiesen, verschärft zu kontrollieren", sagte ein Sicherheitsmann.

Schon in den Tagen zuvor war eine erhöhte Spannung zu spüren gewesen. Schließlich sollte alles gut gehen, beim ersten Riesenkonzert, seit das Stadion 2004 neu eröffnet worden war. Besonders aufgeregt war John Domke, seit sieben Jahren technischer Leiter in der Columbiahalle. Er sorgte schon dafür, dass die Gitarren von AC/DC und die Stimme von Justin Timberlake bis in die letzten Reihen gut zu hören waren. Nun war er eben zuständig für U2.

Darüber geriet er schon mal ins Schwärmen: "Ich finde das, was hier in den letzten sechs Tagen passiert ist, sehr erstaunlich. Sehr wunderbar. Phänomenal." Minutiös beschrieb der 33-Jährige, wie das Stadion seit Sonnabend fit gemacht wurde: "Am Sonnabend haben wir morgens angefangen, schwarze Schutzplatten auf die blauen Laufbahnen zu legen." Am Sonntag rückte schweres Gerät für den Bühnenaufbau an: 13 Trucks mit Material für das Stahlgerüst, zwei 100-Tonnen-Kräne und zehn Gabelstapler. Am Dienstag stand die Bühne vor dem Marathontor. In der Nacht zu Mittwoch wurde der Rasen abgedeckt. Mittwoch früh kam die Produktion mit 23 Lkw voller Technik. "Links und rechts von der Bühne gibt's noch Leinwände", erläuterte Domke. "Außerdem haben wir 80 Boxen pro Bühnenseite angebracht, zusätzliche Lautsprecher gibt es in der Mitte in zwei Türmen." In diesen Türmen befindet sich die Kommandozentrale mit Mischpulten für Lichtanlage und Lautsprecher. "Bonos Stimme sollte bis in die letzte Ecke gut zu hören sein", sagte er. Schließlich haben die Fans 57 bis 86 Euro bezahlt für die Karten. Die billigsten Plätze sind Stehplätze auf dem Rasen, am teuersten waren die Unterränge dicht an der Bühne.

Am Konzerttag hatten schon am Vormittag tausende Menschen am Osttor gestanden. Um elf Uhr dann der erste Soundcheck. Was sagte der Technikchef zur Anlage? "Es klingt laut. Das ist nicht immer gleichbedeutend mit gut, aber es hilft." Diese zwei Sätze musste er brüllen.

Am Abend konnten 75 000 endlich Domkes Arbeit begutachten - mit überwiegend guten Ergebnissen: Während man Bono von Beginn an gut hören konnte, konnte man später auf den Leinwänden sogar etwas sehen.

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